Tagebucheintrag Sonntag 25.09.16:
Heute Morgen sind wir wieder zum dem Haus, das einer Ruine gleicht, gefahren. Wir haben gehört, dass dort neue Familien angekommen seien. Als wir angekommen sind, haben wir allerdings keine neuen Familien bzw. Flüchtlinge gesehen. Wir vermuten, dass sie bereits mit Schleppern weiter Richtung Grenze sind 🙁
Später haben wir von freiwilligen Helfern 60 Portionen Suppe bekommen, die wir in dem Vaigochori-Camp, in dem wir fast täglich sind, verteilt haben. Die Flüchtlinge haben sich riesig gefreut. Tausend Dank!
Von unserem Vermieter der AirBnB-Wohnung in Thessaloniki, haben wir aussortierte Kinderkleidung Und Spielzeug erhalten und diese ebenfalls im Camp verteilt. Danke! Ansonsten hatten wir die üblichen Produkte, wie Windeln, Binden, Zahnbürsten dabei. Zusätzlich noch Unterwäsche und stabile Rücksäcke, die wir vor Ort preisgünstig kaufen konnten.
Später am Vortag hat sich noch einiges im Camp ereignet: Eine Frau, Mutter von vier Kindern, hat behauptet, dass ein Mann sie zu vergewaltigen versucht hätte. Aus Angst vor weiteren Übergriffen möchte sie das Camp nun, so schnell es geht, verlassen. Der Mann, dem der Vorwurf gilt, behauptet, dass die Frau ihre Kinder geschlagen hätte und er nur dazwischen gehen wollte. Wem von den beiden man nun glauben kann, weiß niemand. Es gab verschiedene Zeugenaussagen, die beide Seiten unterstützen… 🙁
Heute mussten wir wieder viele Wunden von der Flucht versorgen.
Ein Mann hatte zum Beispiel sehr schwer verletzte und offene Füße. Wir haben ihm erstmal Krücken zur Verfügung gestellt und versuchen nun, ihm noch passende Schuhe zu besorgen.
Das war es auch schon wieder für heute.
Eure Milena