Heute haben wir eine Familie besucht, die in Syrien einen Bombenangriff überlebt hat.
Bei dem Angriff wurde ihr Haus zerstört und das Dach ist eingestürtzt. Unter dem Dach wurde der damals 6 Monate „alte“ Sohn begraben. Er lag anschließend mehrere Wochen in einem syrischen Krankenhaus im Koma.
Die Familie lebt jetzt in einer kleinen Wohnung in Thessaloniki, die von einem Verein gezahlt wird. Vorher haben sie in einem Camp gelebt.
Der mittlerweile zweijährige Sohn hat leider seit dem Anschlag wöchentlich Anfälle von Bewusstlosigkeit, die einer Epilepsie ähneln. Er müsste dringend behandelt und richtig mit Medikamenten eingestellt und ggf. operiert werden, was sich
aktuell aber alles sehr schwierig darstellt.
Entsprechend hoch sind die Sorgen der Eltern.
Danach sind wir zu einem Haus gefahren, in dem ein Verein mit Spenden die Mieten für ein paar kleine Wohnungen zahlt. Außerdem erhalten die Flüchtlinge Essensgutscheine und versorgen sich dadurch selbst.
Eigentlich sind wir hier wegen eines Jungens hergekommen, der ein akutes Leberversagen hat. Der Junge muss so schnell wie möglich eine entsprechende Behandlung erhalten, die Erkrankung ist sehr gefährlich. Morgen schauen wir noch einmal nach ihm.
Es gab aber noch sehr viel mehr Erkrankte, als den Jungen. Einige der Flüchtlinge litten an Magen-Darm-Erkrankungen, andere an Hauterkrankungen, sodass wir dann doch noch ungefähr 3 Stunden vor Ort waren.
Abends sind 2 von uns zurück nach Deutschland geflogen, wir sind den Rest der Woche also nur noch zu fünft.
Liebe Grüße
Milena